Die westliche Honigbiene (Apis mellifera) lebt im Gegensatz zu den meisten Wildbienen immer in einem grossen Volk. Hier einige Fakten:
NAHRUNG
Die Honigbiene ist nicht besonders wählerisch und sammelt Nektar- und Pollen von einer sehr großen Zahl von Trachtpflanzen (Kultur- und Wildarten). Bei Bedarf sammelt sie auch Honigtau von Blattläusen und Zikaden. Honigbienen besitzen einen großen Sammelradius von 3 km bis 8 km und ein hochentwickeltes Kommunikations- und Navigationssystem zum Auffinden von Trachtquellen (u.a. durch den Schwänzeltanz).
BESTÄUBUNGSLEISTUNG
Unter anderem aufgrund der hohen Anzahl von Flugbienen, insbesondere im zeitigen Frühjahr, sind Honigbienen wichtige Bestäuber in der Landwirtschaft, beispielsweise im Obst- und Gemüseanbau. In Deutschland bzw. weltweit werden sie aufgrund der Bestäubungsleistung als drittwichtigstes Nutztier eingestuft (153 Mrd. Euro). Neuere Untersuchungen zeigen, dass das Zusammenspiel zwischen Honigbienen und möglichst vielen wildlebenden Isektenarten für die Bestäubung vieler Pflanzenarten besonders effizient ist.
HONIGBIENENSTERBEN & VÖLKER-VERLUSTE
In den 1970er Jahren wurde die Varroamilbe, ein Parasit der östlichen Honigbiene (Apis cerana), in Europa eingeschleppt und verbreitet. Dadurch ist das Überleben der westlichen Honigbiene bei uns ohne imkerliche Pflage quasi unmöglich geworden. Bei den immer wieder auftretenden kleineren und größeren Völkerverlusten gibt es neben der Varroamilbe als Hauptfaktor meist noch weitere Einflussfaktoren:
Oftmals ist es sehr schwierig, den Einfluss einzelner Schadfaktoren exakt zu bestimmen (multifaktorielles Phänomen, regionale Unterschiede), aber solange es Imker gibt, die sich um die Honigbiene und den Varroa-Befall kümmern, sind Honigbienen in ihrem Bestand nicht gefährdet.
IMKEREI IN DEUTSCHLAND
Mehr als 95% der ca. 130.000 Imker in Deutschland sind Hobbyimker mit durchschnittlich 6 Völkern, die ihren Honig überwiegend direkt oder regional verkaufen oder ihn selber essen. Neben Honig werden auch Bienenwachs, Pollen, Propolis, Bienengift und Gelée royale genutzt. Durchschnittlich werden in Deutschland ca. 1,2 kg Honig pro Kopf und Jahr gegessen. Davon werden aber nur 20% in Deutschland produziert. Die Hauptmenge wird größtenteils aus Osteuropa, sowie Mittel- und Südamerika, importiert.
WAS IMKER FÜR DEN NATUR- UND ARTENSCHUTZ TUN KÖNNEN